WELPEN ERZIEHEN: STUBENREIN UND ARTGERECHT 

Natürlich braucht ein Welpe nicht nur mehr Zuwendung, sondern auch viel mehr Zeit als ein ausgewachsener Hund, denn allein bleiben kann er in der ersten Zeit natürlich nicht. Und außerdem haben Sie dann die Herausforderung, Ihren Welpen artgerecht zu erziehen und ihn insbesondere stubenrein zu bekommen. In dieser Lebensphase bauen Sie auch – so das Ziel – eine enge Beziehung, vor allem aber beiderseitiges Vertrauen auf. Gleichzeitig ist das aber auch die Zeit, Ihre eigene Rolle gegenüber Ihrem Hund deutlich zu machen und die Regeln klar zu definieren.

DER UMGANG MIT IHREM WELPEN

Ähnlich wie bei der Kindererziehung dürfen Sie im Umgang mit Ihrem Hund nie die Beherrschung verlieren und sollten stets geduldig bleiben. Aggressives Verhalten oder gar Gewalt prägen einen Hund auf lange Zeit und wirken in der Erziehung kontraproduktiv. Denn Ihr Ziel sollte einerseits eine enge Bindung zum Hund sein, andererseits soll er sich aber auch als geliebtes Familienmitglied erleben. Es wird Ihnen viel leichter fallen, Ihren Welpen stubenrein zu bekommen und ihn zu erziehen, wenn Sie als Team funktionieren und der Welpe sich in Ihrer Anwesenheit wohl fühlt.

DEN WELPEN STUBENREIN BEKOMMEN

Der wohl wichtigste Part in der Hundeerziehung ist es, Welpen stubenrein zu bekommen. Am Anfang kann einem Welpen natürlich immer mal ein Missgeschick passieren, denn erst mit circa 14 Wochen erlangt er Kontrolle über seinen Darmschließ- und Blasenmuskel. Geduld und Verständnis sind daher unbedingte Voraussetzungen für Halter, die ihren Welpen stubenrein bekommen wollen.

Führen Sie von Anfang an einen konkreten Rhythmus ein, nach dem sich Ihre Fellnase richten kann. Hunde sind Gewohnheitstiere, die klare Routinen in ihrem Leben brauchen. Dazu gehören festgelegte Fütterungszeiten ebenso wie regelmäßige Ausflüge ins Freie. In den ersten zwei Wochen sollten Sie spätestens alle ein bis zwei Stunden oder z.B. nach dem Essen, Schlafen oder Spielen mit Ihrem Welpen nach draußen gehen, um ihn stubenrein zu bekommen. Auch wenn Ihr Welpe andeutet zu müssen, oder selbst wenn ein Malheur in der Wohnung passiert ist, sollten Sie auf keinen Fall schimpfen, sondern sofort mit ihm nach draußen gehen. Dabei sollten Kotbeutelspender und Leckerlis regelmäßige Begleiter auf Ihren Spaziergängen sein. Geben Sie Ihrem Hund gerade am Anfang viel Gelegenheit, sein Geschäft außerhalb der Wohnung zu verrichten, damit er sich daran gewöhnt und so nach kurzer Zeit ein stubenreiner Welpe aus ihm werden kann.

Gehen Sie dafür mit ihm an eine passende Stelle wie zum Beispiel eine Wiese (und nicht an ungeeignete Flächen wie Straßen oder Gehwege, an denen Hunde sich grundsätzlich nicht erleichtern sollten). Wenn Ihr Welpe den ausgewählten Platz wahrnimmt und dort tatsächlich sein Geschäft verrichtet, können Sie ein vorher überlegtes Lösungswort sagen. Nach einigen Wiederholungen wird er dieses Wort mit der entsprechenden Handlung verknüpfen, sodass Sie ihn damit quasi auf Kommando zum Lösen animieren können. Alternativ kann auch sogenanntes Clickertraining dabei helfen, den Welpen stubenrein zu bekommen und ihm das Erleichtern auf Kommando beizubringen. Zudem kommen direkt nach dem Lösen die Leckerlis zum Einsatz. 

Loben und Belohnen sind wichtigsten Teile des Prozesses, um Welpen stubenrein zu bekommen. Vergessen Sie dabei nicht die Leckerlis und machen Sie Ihrem Hund auf diese Weise unmissverständlich klar, dass er etwas Gutes getan hat. Feiern Sie mit ihm eine kleine Party, wann immer er sein Geschäft draußen erledigt hat und loben und belohnen Sie ihn intensiv. Achten Sie nur darauf, dass sie dies tun, nachdem er fertig ist, nicht dass das Lob von der eigentlichen „Aufgabe“ ablenkt. 

Wenn Sie direkt nach seinem Einzug mit den Erziehungsmaßnahmen beginnen, sollte Ihr Welpe nach kurzer Zeit stubenrein sein. Der genaue Lernzeitraum kann bei unterschiedlichen Tieren natürlich variieren. Einige Hunde verstehen schon nach wenigen Tagen, was von ihnen verlangt wird, andere brauchen mehrere Wochen, bis sie sich ausschließlich im Freien erleichtern. Geben Sie Ihrem Welpen Zeit und versuchen Sie, ihn ohne Druck zu erziehen.

UND WENN DOCH MAL EIN MISSGESCHICK PASSIERT?

Wenn Ihr Hund sich doch einmal in Ihrem Zuhause erleichtert hat, sollten Sie die Stelle gleich nach dem Entdecken mit einem stark duftenden Reinigungsmittel säubern. Denn sonst wird er sich in Zukunft immer dort erleichtern, weil er diesen Platz bereits markiert hat. Der Geruch des Reinigungsmittels wird ihn hingegen davon abhalten, den entsprechenden Bereich weiterhin für sein Geschäft zu nutzen. Hier eignet sich z.B. der Reiniger von Biolopur.

Viele Halter denken, sie müssten nach einem solchen Malheur mit ihrem Hund schimpfen, um ihm klarzumachen, dass er einen Fehler begangen hat. Davon ist abzuraten, denn dadurch kann ein Welpe Angst vor Ihnen bekommen und dann erst recht unkontrolliert reagieren. Kurzum: Angstmachen und Wut helfen definitiv nicht, einen Welpen stubenrein zu bekommen. Meistens entdeckt man die nasse Stelle erst einige Zeit später. Dementsprechend weiß der Hund dann gar nicht, wofür er bestraft wird und lernt dann auch nicht daraus.

Um Ihren Hund stubenrein zu kommen, helfen also in erster Linie regelmäßiges nach draußen gehen, regelmäßige Spaziergänge und viel Lob! Viel Erfolg!